Das Schlimmste, was einem Schriftsteller passieren kann, der digital, also mit einem Computer, arbeitet: Seine Daten sind nicht mehr aufrufbar und ein Backup wurde vor ewigen Zeiten gemacht.
Ich weiß nicht, ob ich es an dieser Stelle schon einmal erzählt habe, aber vor acht Jahren, als ich bei den letzten Kapiteln von DIE ROLLEN DES SETH schrieb, gab mein Computer seinen Geist auf. Die letzte Sicherung der Daten war lange her, mir fehlten fast drei Kapitel, die unwiderbringlich verloren gegangen waren.
Ich war erst einmal so fertig, daß ich eine zeitlang keinen einzigen Satz an diesem Roman geschrieben habe. Und als ich anfing, da widmete ich mich den letzten Kapiteln, schrieb diese, aber alles mit der Hand.
Seitdem habe ich aus diesem Super-GAU nicht wirklich dazugelernt, denn Backups mache ich immer noch sehr unregelmäßig und das, obwohl mein neuer Computer mindestens einmal im Jahr einen blauen Bildschirm zeigt oder sich komplett aufhängt. Letzteres geschieht alle paar Monate. Dann sind noch alle Daten da, aber wenn ich zuvor nicht gespeichert habe, ist da alles weg, was ich in den Minuten vor dem GAU geschrieben habe.
Eigentlich müsste ich es doch besser wissen und immer schön Sicherungen von meinen Projekten machen, aber auch ein USB-Stick kann kaputt gehen oder die Datei lässt sich nicht mehr öffnen, ist mir bereits passiert. Auch keine schöne Sache, vor allem wenn man unterwegs daran arbeiten wollte und es leider nicht möglich war.
Vielleicht schreibe ich deshalb lieber mit der Hand, auch wenn es länger dauert, aber diese Daten können nur verschwinden, wenn sie in Berührung mit Wasser kommen, denn dann verschwimmt alles in einen blauen Einheitsbrei. Ist mir bisher nur mit Ideen passiert und das war schon ärgerlich genug. Ach nein, es gibt ja noch die verwässerten Tintenpatronen von Pelikan/Kreuzer. Da verblasst alles so, dass man es am Ende kaum noch lesen kann – außer man benutzt einen Kreuzer-Füller. Da hat man das Problem weniger.
Wie man es auch macht, nichts hilft wirklich. Am besten sichert man es mindestens auf drei verschiedenen Datenträgern. Dass die alle gleichzeitig kaputt gehen, dürfte relativ unwahrscheinlich sein, außer man hat sie neben einen starken Magneten gelegt. Dann ist natürlich alles futsch. Aber wer macht so was?