Ideenlos geschrieben wird gleich entlarvt oder auch nicht

Momentan lese ich „Das krumme Haus“ von Agatha Christie. In ihrem Vorwort schreibt sie, dass sie Jahre gewartet hat, um dieses Buch zu schreiben, weil es ihr viel Freude bereiten würde. Dann fragt sie sich, ob Leser es merken würde, wenn einem als Autor das Schreiben eines Buches Mühe oder Freude bereitet hat.
Denn die Leser sagten, was muss dieser Krimi Ihnen für einen Spaß gemacht haben, dabei hat sich Agatha Christie mit ebendiesen Werk abgequält.
Können Leser tatsächlich merken, wenn ein Autor sich bei seinem Roman mit dem Schreiben gequält hat?
Ich sage ja, denn man selbst merkt auch, dass man an dieser Szene sehr herumgeknappst hat. Das hat nicht mit einer Erinnerung zu tun, sondern man merkt es einfach beim Lesen. Es ist anders, nicht ganz so flüssig wie der Rest des Textes. Das merkt auch der Leser. Jedenfalls der aufmerksame Leser. Wobei ich es auch merke, obwohl ich relativ schnell lese. Es ist gequält geschrieben, wie ich immer sage. Manchmal finde ich es ellenlangweilig, dann ertappe ich mich dabei, wie ich heimlich die Seiten zähle bis der Roman endlich fertig ist.
Bei Agatha Christie muss ich hingegen sagen, dass ich es noch nie gemerkt habe. Entweder lese ich die Krimis nicht aufmerksam genug oder ich finde es bei einem anderen Kriterium heraus: Wer ist der Mörder.
Ich erinnere mich, wie ich vor Jahren „Da waren es nur noch neun“ gelesen habe. Ich hatte relativ schnell den Täter raus und später las ich, dass dieses eines der Bücher sei, bei dem man nur schwer den Täter findet und es das kniffligste Buch von Agatha Christie sei. Fand ich nicht, ich wusste, wer der Mörder war. Ist mir bei anderen Romanen von ihr genauso gegangen. Den Mörder hatte ich schnell raus.
Übrigens berichten auch andere davon, dass sie merken, an welchen Stellen der Autor nicht gut vorangekommen ist. Agatha Christie scheint eine von den Autoren gewesen zu sein, die so brillant war, dass man es einfach nicht gemerkt hat. Wenn man das selbst auch nur beherrschen würde.

Vier Wochen Schreiben – Tag 14

Heutiges Thema: Würdest du einen Liebesroman schreiben?
Einige Ideen dazu hätte ich schon, aber ehrlich gesagt ist das wirklich nicht mein Metier. Ich lese so etwas nicht einmal, weshalb ich auch gar nicht sagen kann, wie ich so etwas schreiben müsste. Sollte man nicht eher etwas schreiben, was man auch selbst gerne liest?
Hauptsächlich habe ich meine Ideen für einen Liebesroman bisher nicht verwirklicht, weil mich so ein „Herumgesülze“ einfach nicht interessiert. Vor allem stelle ich es mir unglaublich schwer vor, so etwas zu schreiben. Und wenn man sich mit etwas schwer tut, sollte man es lieber lassen. Der Leser merkt sofort, ob jemand davon Ahnung hat, so etwas zu schreiben oder nicht.
Na ja, Ideen allein nützen nichts, wenn man sie nicht umsetzen kann. Natürlich wäre es  nicht schlecht, einen Liebesroman zu schreiben, denn gerade diese scheinen momentan besonders gut anzukommen. Wobei ich mich nach dem Grund frage, aber es gibt Dinge, wo ich mich immer nach dem Grund frage, weil ich diesen einfach nicht kenne.
Nun ja, man sollte niemals nie sagen, denn auch Agatha Christie hat sechs Liebesromane geschrieben, unter dem Pseudonym Mary Westmacott.