#aaachallenge Tag 24 – Zeig uns einen aktuellen Schnipsel deiner Geschichte!

Schreiben und abtippen sind bei mir immer zwei verschiedene paar Schuhe, deshalb hier etwas, das ich bereits abgetippt habe.
„Ich hätte den anderen Reiseführer mitnehmen sollen, der besaß wenigstens Grundrisse, war nur nicht so informativ aufgebaut wie dieser hier. Ich kann nicht einmal sehen, was Hatschepsut erbauen ließ“, schimpfte sie ungehalten.
„Wer hat hier nicht gebaut?“, sagte Karla mehr zu sich selbst.
„Cheops“, kam die prompte Antwort.
Karla seufzte. Das hatte sie nicht wissen wollen.
„Jetzt sollten wir wirklich zum Schiff zurückgehen“, drängte Mona. „In einer halben Stunde gibt es Abendessen und ich will nicht direkt an der Tür sitzen. Dort zieht das immer und alle laufen an einem vorbei.“
„Mein Gott, dann gehen wir eben, aber nicht, bevor ich die Widderallee und die Abbildungen auf dem großen Pylon fotografiert habe. Bei letzterem berichtet Ramses II. von seinem großartigen Sieg über die Hethiter. Genauer betrachtet ist die Schlacht von Kadesch kein Sieg gewesen und Ramses entging haarscharf  einer Katastrophe.“
„Als Gottkönig konnte er vor seinem Volk nicht als Verlierer dastehen“, sagte Karla.
„Propaganda wurde immer schon gemacht“, meinte Mona.
Bis die drei Schülerinnen tatsächlich am Ausgang angelangt waren, verging noch einige Zeit, denn das Geburtstagskind fand immer ein Motiv, dass sie unbedingt fotografieren musste.
Ab und an musste sie feststellen, dass vereinzelte  Lichter kaputt waren, die besondere Abbildungen aus der Dunkelheit hervorheben sollten. Isis fragte sich, warum die kaputten Glühlampen nicht sofort durch neue ersetzt wurden. War kein Geld dafür da? Wohin sickerten die Eintrittsgelder? Was würde erst mit dem Tempel und den anderen Sehenswürdigkeiten geschehen, wenn nicht einmal die Glühlampen ersetzt wurden? Würde alles dem Verfall preisgegeben werden?

#aaachallenge Tag 7 – Zeig uns einen Textschnipsel vom Anfang deiner Geschichte!

Die Sonne schien grell auf die Landschaft herab und tauchte alles in gleißendes Licht.
Obwohl es noch früher Tag war, war es warm. Fächer sorgten für Kühlung.
„So übergebe ich Hatschepsut, Pharao Maatkare, ihr Denkmal der Ewigkeit. Möge es ein Wohlgefallen bei den Göttern finden, dass es alle Zeiten überdauere und noch in tausenden Jahren von der Macht Maatkares spreche“, sagte jemand mit feierlichem Unterton in der Stimme.
Sein Gesicht wurdevon etwas verdeckt und war nicht zu erkennen.
Eine Frau, die prachtvoll gekleidet war, schritt würdevoll die Stufen zur mittleren Terrasse hinauf. Sie trug die königlichen Insignien, Krummstab und Geißel. Das Nemestuch auf dem Kopf wies sie als Herrin beider Länder aus. Es war Pharao Maatkare, Hatschepsut, dieauf dem Zenit ihrer Macht stand und ihren fertig gestellten Totentempel besichtigte.
Noch saß sie fest auf dem Horus-Thron, aber ihre Gegner waren überall und wurden nicht müde zu intrigieren. Solange sie ihre Verbündeten fest um sich gescharrt hatte, war sie unantastbar, aber sie spürte, dass es nicht für immer sein würde. Man wartete nur auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen.
Hatschepsut hatte die mittlere Terrasse erreicht und sah von der obersten Stufe hinab auf das Land, Kemet, nieder.
Man sagte, ihre Regierungszeit sei die friedlichste seit die Fremdherrscher vertrieben worden waren. Sie trieb Handel mit anderen Reichen, anstatt Krieg zu führen. Das war auch eine Möglichkeit, erfolgreich zu sein.
Der Weg zu ihrem Tempel wurde von Weihrauchbäumen flankiert, die man als Setzlinge aus Punt mitgebracht hatte. Sie waren ein Geschenk für die Götter.