#aprilsettings18 Tag 18 – Haben die Namen deiner Schauplätze eine besondere Bedeutung?

Nein, nicht wirklich. Obwohl… Um mal wieder vom Totentempel der Hatschepsut anzufangen. Dieser wird Deir el-Bahari bezeichnet, aber eigentlich wurde er zu Hatschepsuts Zeiten Djeser Djeseru genannt – das Göttliche des Göttlichen. So könnte man schon sagen, dass der Name dieses Schauplatzes eine besondere Bedeutung hat. In WIE ALLES BEGANN werden einige Szenen zur Zeit von Hatschepsut spielen, die meisten in Djeser Djeseru. Deshalb kann man sagen, dass dieser Name eine besondere Bedeutung hat.
Alle anderen Schauplätze sind nach Personen oder Ereignissen benannt, wie der Tierpark, der in DIE ROLLEN DES SETH eine wichtige Rolle spielt und in WIE ALLES BEGANN und DAS GUTACHTEN DES TEUFELS auch kurz vorkommt. Das Völkerschlachtdenkmal ist nach der Schlacht vom Oktober 1813 bei Leipzig benannt. Aber ich würde nicht sagen, dass die Namen dieser Schauplätze deshalb eine besondere Bedeutung haben. Ausnahme bleibt Djeser Djeseru.

#aprilsettings18 Tag 16 – Welche Recherchewege nutzt du, um einen dir persönlich unbekannten „realen“ Schauplatz zu beschreiben?

Wenn ich einen Ort nicht persönlich kenne, dann informiere ich mich entweder mithilfe eines Reiseführers über den Schauplatz oder ich sehe mir im Internet Fotos an oder ich nutze Streetview.
Wenn mich das nicht weiterbringt, suche ich auf Youtube nach Videos dieses Schauplatzes. Manchmal habe ich auch Glück und es wird gerade eine Folge einer TV-Serie gezeigt, die an dem Ort gedreht wurde. So war das beispielsweise beim Völkerschlachtdenkmal. Das ist auch der einzige Schauplatz gewesen, wo ich Youtube-Videos suchen musste, um mir einen Überblick über die Katakomben zu verschaffen.
Ansonsten reicht es meistens, wenn ich einen Blick in den Reiseführer werfe oder Streetview nutze.
Meistens lasse ich die Handlung an Schauplätzen stattfinden, die ich alle persönlich kenne.

#aprilsettings18 Tag 13 – Gibt es eine Besonderheit an deinem Schauplatz und wenn ja, welche? Ist diese wichtig für die Geschichte?

Bei WIE ALLES BEGANN kann ich das verneinen. Es gibt keine Besonderheit bei den einzelnen Schauplätzen.
Anders verhält es sich bei DIE ROLLEN DES SETH. Dort spielt ein Teil der Handlung in einem Zoo. Besonders an diesem Schauplatz ist ein Dinosaurier, der innen hohl ist. Dieser Dino hält jemanden versteckt, von dem jeder glaubt, er sei mit der Völkerschau weitergezogen.
Die Besonderheit bei IM ZEICHEN DES DENKMALS ist das Völkerschlachtdenkmal und zwar sind es die Katakomben. Diese bergen ein Geheimnis. Und das hat nichts mit den Freimaurern zu tun, sondern mit einem Zaren.

#aprilsettings18 Tag 7 – Welchen Ort aus einem deiner Bücher würdest du am liebsten bereisen oder warst du schon mal am Schauplatz eines deiner Bücher und hast ihn wiedererkannt?

An sämtlichen Orten meiner Bücher aus der Isis-Just-Reihe bin ich bereits gewesen. Nur in den Katakomben des Völkerschlachtdenkmals war ich bisher nicht, kenne diesen Ort nur aus Videos und Filmen. Die Uni Hannover kenne ich auch nur von Bildern.
Da ich an den meisten Orten war, bevor ich darüber schrieb, kann ich nichts wieder erkennen. Wenn ich sie jetzt aufsuche, so sehe ich natürlich, dass an dieser Stelle Isis dies und das gemacht hat.
Ich gehe nicht erst an einen Ort, nachdem ich über ihn geschrieben habe. Entweder ich war vorher dort oder ich habe gar nicht vor, diesen Ort jemals zu besuchen. Entweder oder, etwas anderes gibt es nicht.
Wenn es allerdings einen Ort gibt, den ich am liebsten bereisen würde, dann ist es der Totentempel der Hatschepsut. Ich komme immer wieder auf ihn zurück, weil ich von dieser Pharaonin fasziniert bin.

#aprilsettings Tag 6 – Ist der Handlungsort (oder die Orte) real, gibt es Gemeinsamkeiten mit realen Orten oder ist er frei erfunden? Falls real: Hast du die Schauplätze besucht?

Die Handlungsorte aller meiner Isis-Just-Thriller sind real. Ein paar Dinge habe ich mir dann aber schon ausgedacht. So gibt es beispielsweise keinen geheimen Raum im Völkerschlachtdenkmal, wie ich es in IM ZEICHEN DES DENKMALS schildere. Der Weg in die Katakomben ist allerdings real.
Auch den Keller des Ägyptischen Museums in Kairo kenne ich nicht, weshalb ich mir da nach einigen Berichten etwas ausgedacht habe.
Bis auf das Luxor-Museum habe ich in Ägypten alle Orte besucht, die in WIE ALLES BEGANN vorkommen.
Einige Orte sind natürlich nur ausgedacht wie die Bauruine in DAS GUTACHTEN DES TEUFELS. Das setze ich dann einfach irgendwo hin, wo es mir gefällt und fertig. Da nehme ich keinerlei Rücksicht auf irgendwelche Standorte. Das muss dort hin und fertig.
Ansonsten achte ich darauf, dass alles möglichst so ist wie in der Realität. Ich mag es nicht, wenn ich mir etwas zurechtbiegen muss, damit es passt.
Allerdings mache ich das genau bei dem Haus von Isis Just. Ich habe ein bestimmtes Haus für sie im Kopf, das an der Stelle gar nicht steht, sondern in einem völlig anderen Stadtteil. Auch habe ich ihre Straße woanders verortet, als sie sein soll. Da überlappen sich bei mir zwei Stadtteile. Ich gebe ihren Wohnort mit Stellingen an, aber die Straße, die ich mir ausgesucht habe, befindet sich in Lokstedt. Passte in einer Szene von IM ZEICHEN DES DENKMALS dramaturgisch viel besser. Aber welcher Leser macht sich schon die Mühe und läuft alle Orte ab, die im Roman geschildert werden?

Viele Wege der Recherche führen zum Ziel

Wie recherchiere ich eigentlich für ein neues Isis Just-Abenteuer? Verlasse ich mich auf Informationen aus dem Internet oder beziehe ich mich lieber auf Sachbücher und Fachzeitschriften?
Das hängt ganz davon ab. Bei DIE ROLLEN DES SETH habe ich auf Sachbücher zurückgegriffen, aber auch auf alte Zeitungsartikel und Filmkritiken.
Die Zeitungsartikel waren in Büchern abgebildet, die Filmkritiken hingegen habe ich aus dem Internet. Das war auch tatsächlich das einzige, wo ich das Internet für meine Recherche genutzt habe. Denn bei den Themen, die vorkamen, konnte man schlecht aufs Internet zurückgreifen. Es ging um Hatschepsut, Echnaton und die Dreharbeiten zu drei Filmen in Hamburg. Für ausführliche Informationen musste ich auf Sachliteratur zurückgreifen.
Bei kurzen Übersichten hingegen, da kann man schon einmal auf Wikipedia zurückgreifen. Allerdings muss man sich immer bewusst sein, dass die Informationen, die dort stehen, nicht zwingend richtig sein müssen. Zwar werden die Texte immer überprüft, aber wenn man auf etwas zurückgreift, das bereits einen Fehler enthält, übernimmt man diesen und andere glauben, was dort steht, denn das hat sich jemand nicht ausgedacht.
Deshalb sind Sachbücher immer die bessere Wahl, wenn man etwas schreiben will. Man kann dort sicher sein, dass sich kein Fehler eingeschlichen hat. Na ja, manchmal kann man es natürlich sein, dass eine Jahreszahl verdreht ist, aber mehr passiert eigentlich nicht. Glücklicherweise nicht, denn es wäre sehr ärgerlich, wenn man nicht einmal Sachbüchern trauen könnte.
Vor-Ort-Recherchen betreibe ich mitunter auch, aber manchmal ist es mir einfach nicht möglich, das zu tun. So bin ich bei IM ZEICHEN DES DENKMALS auf Youtube-Videos angewiesen gewesen, die den Untergrund des Völkerschlachtdenkmals zeigen. Dazu kam auch noch eine Folge von „Soko Leipzig“, wo es ebenfalls um das Völkerschlachtdenkmal ging (Folge: Der Klotz). Bei Serien und Filmen bin ich allerdings immer ein wenig skeptisch, ob das Areal tatsächlich so aussieht, wie es gezeigt wird, denn ich habe schon Serien gelebt, wo Berlin für Hamburg ausgegeben wurde. In vielen Serien läuft es so, dass man in Hamburg dreht und am Ende behauptet, es wäre in Lübeck oder Husum gewesen. Wer die Orte kennt, der wird wissen, dass es nicht dort sein kann, wo es behauptet wird.
Bei meiner Recherche zu Martin Luther für DAS GUTACHTEN DES TEUFELS bin ich von Informationen beinahe erschlagen worden. So viele Bücher, dass ich manchmal gar nicht wusste, was ich da eigentlich lesen soll. Ein Zuviel gibt es natürlich auch, was ich bei Luther gemerkt habe, aber es gibt auch den umgekehrten Fall.
Manchmal habe ich das Problem bei einer Recherche, dass mir kaum bis gar kein Buch zur Verfügung stehen, weshalb ich auf andere Möglichkeiten zurückgreifen muss. Das sind dann historische Zeitschriften und Zeitungen. Leider sind diese in Deutschland nicht unter einem Portal zu finden, sondern ich muss mühsam von Uni zu Uni gehen und dort die digitalen Zeitungen und Zeitschriften suchen. Wenn ich Glück habe, sind diese am Ende auch wirklich mit einer Stichwortsuche versehen, ansonsten muss ich jede Seite gründlich durchsehen, ob ich vielleicht nicht etwas finde, was ich gebrauchen kann.
Die Informationen schreibe ich dann in ein Heft ab oder ich drucke sie aus, wenn das möglich ist. Bei Büchern markiere ich die Absätze einfach mit Bleistift und lege ein Blatt Papier rein. So habe ich immer alles zur Hand, wenn ich es brauche.
Das sind meine Wege, wie ich für ein neues Isis Just-Abenteuer recherchiere. Jeder macht es auf seine Weise, so sieht meine aus.